Wirtschaft & Hauswirtschaft

Ökonomie & Ökologie werden gerne als sich widersprechende Prinzipien verstanden. Tatsächlich sagen schon die Namen „das Gesetz des Haushalts“ und „die Lehre vom Haushalt“ das es dabei eigentlich immer um den Haushalt also im wirtschaftlichen Sinne um Hauswirtschaft geht. Und wenn wir uns darauf besinnen, was Hauswirtschaft ursprünglich bedeutete, finden wir darin auch viele Antworten auf die ökonomischen & ökologischen Probleme unserer Zeit.

Die erfahreneren Semester unter uns können sich vielleicht noch an den Hauswirtschaftsunterricht erinnern. Die Schulbücher hießen damals noch „Die sparsame Hausfrau“ und enthielten viele wertvolle Tipps, wie mit einfachen Mitteln möglichst viel im Haushalt selber gemacht werden kann. Da ging’s nicht nur um die Zubereitung von Mahlzeiten sondern um sinnvolles Haltbarmachen von Lebensmitteln, um die Pflege von Kleidung, Werkzeug und Räumen, um Reparaturen aller Art … ein guter Haushalt war einer, der möglichst autark war. Wirtschaftlichkeit bedeutete, sparsam aus dem, was eben gerade da ist, möglichst das Beste zu machen. Heute wird dies freegan genannt und als Trend einer Subkultur abgetan.

Und die „Hausfrau“ wird von einer Frau, die ganz emanzipiert wahrscheinlich nie Hauswirtschaft in der Schule gelernt hatte, auf das schwäbische Klischee eines vollkommen falsch verstandenen Sparen reduziert. Bankenrettung stand sicher noch nie auf dem Lehrplan irgendeines realen Hauswirtschaftsunterrichts. Tafelsilber verscherbeln um das Budget kurzfristig zu beschönen oder passives & teures Zukaufen von zuvor selber erbrachten Leistungen sicher auch nicht. Ganz im Gegenteil! Dieses Pseudo-sparen ist das unwirtschaftlichste, unvernünftigste mögliche Vorgehen. Die vielzitierte „schwäbische Hausfrau“ wäre so wohl für unzurechnungsfähig erklärt worden.

Wir wollen mit der Selbermacherei wieder daran erinnern, wie nachhaltige Sparsamkeit an Ressourcen und damit auch Finanzen tatsächlich aussieht. Wer mitmachen möchte, ist herzlich dazu eingeladen.