Frust

Wer mich kennt weiß: Meine persönliche Hauptmotivation zur Gründung der Selbermacherei war ja eigentlich, daß ich viel lieber Sachen gemeinsam als alleine mache. Na der Schuß ist aber gewaltig nach hinten losgegangen. Seither habe ich wenig von dem, was ich gerne mache, gemeinsam gemacht sondern hauptsächlich alleine Dinge getan, die ich überhaupt nicht gerne erledige, wie die Seiten & Gruppen hier und in verschiedenen asozialen Netzwerken aufgebaut, immer weiter ausgebaut, gewartet, administriert, moderiert usw., immer wieder Mitarbeiter_innen gesucht, tausende (leider ohne Übertreibung) PNs beantwortet, jahrelang fast nur alleine ein Haus für gemeinschaftliches Wohnen & Arbeiten gesucht, ja, eigentlich seither alleine vergeblich zu versuchen, ein Netzwerk der gegenseitigen Unterstützung aufzubauen.

So paradox die Sache klingt, war ich dabei dennoch nicht ganz erfolglos. Ich konnte wirklich viele Leute zum Umdenken & Selbermachen inspirieren, ja sogar einen Trend mitentfachen, nur leider haben alle offenbar nur zur Hälfte umgedacht, sind dann doch in überholten wirtschaftlichen Mustern oder Konkurenzdenken steckengeblieben, oder konnten sich bei den vielen tollen, interessanten Projekten nicht zur Mitarbeit entscheiden. Viele planten jahrelang, irgendwann vorbeizukommen, mitzumachen, ihren Traum endlich zu leben … und stahlen mir dabei mit ihrer Ambivalenz ganz viel Zeit meines Lebens.

Ja, ich werde trotzdem weitermachen, irgendwie dieses Projekt, wie auch andere, am Leben erhalten.
FALLS irgendwer die Anregungen & Inspirationen der letzten Jahre nicht nur konsumieren sondern auch irgendetwas zurückfließen lassen will, kann er oder sie das sehr gerne auch gemeinsam tun.
Und sonst will ich zumindest sagen können, ich habe getan, was ich konnte.

EDIT: Inzwischen wurde mir sogar von einem sponsor- & anwaltgeilen, Konkurenzvernichter vollkommen unnötig der Name „SelberMACHEREI“ gestohlen.
Mal sehen, wie lange ich mir das noch antue.